535 Tonnen CO2 gespart – Alzey setzt auf Ökostrom

Was müssen wir tun, um im Jahr 2045 die Klimaneutralität zu erreichen? Unter dieser Überschrift arbeitet Marcel Klotz seit etwas mehr als einem Jahr als Klimaschutzmanager für die Stadt Alzey. Die Liste der Maßnahmen und Projekte ist lang, der Zeitdruck groß. Denn: „Die Natur lässt nicht mit sich verhandeln“, so Klotz.

Ausschreibung

Eine wichtige Entscheidung ist für ihn mit der Ausschreibung für Ökostrom gefallen. Die Stadtverwaltung Alzey bezieht seit 2022 über EWR TÜV-zertifizierten Ökostrom, insgesamt rund 1,5 Millionen Kilowattstunden für mehr als 200 Lieferstellen.

Dafür nimmt die Stadt Alzey bewusst etwas mehr Geld in die Hand: „Ökostrom verursacht in Summe kaum Emissionen, wodurch die Liegenschaften der Stadt jährlich etwa 535 Tonnen CO2 vermeiden“, rechnet Klotz vor. Dies entspricht den Emissionen eines mittelalten Benzinautos, das knapp 2,7 Millionen Kilometern zurücklegt – eine Strecke, die 67-mal um den Äquator führt. Für die Stadtverwaltung Alzey bedeutet dies etwa 40 Prozent der Emissionen für den gesamten Wärme- und Stromverbrauch.

Mit der Entscheidung für Ökostrom setzt die Stadt Alzey ein klares Zeichen gegen Kohle- und Atomstrom und für mehr Klima- und Naturschutz. „Wir wollen jetzt in unsere Zukunft investieren, Vorbild sein und unseren Teil zum Klimaschutz beitragen“, betont der 27-Jährige. Und das passiert gerade an zahlreichen anderen Stellen in der Stadt.

Ökostrom für Alzeyer Neubaugebiete

So werden für Alzeyer Neubaugebiete mehr Fotovoltaik und klimaneutrale Energieversorgung vorausgesetzt, Kaltluftströme ermöglicht und Schottergärten ausgeschlossen: „Im neuen Abschnitt des Wohngebiets Mauchenheimer Weg wollen wir mindestens 60 Prozent Fotovoltaik und intensive Begrünung auf den Dächern sehen.“ Zusammen mit EWR wurden bereits Nahwärmekonzepte hinter der Lokhalle und am Sonnenberg realisiert. Auch soll die Freiflächenanlage in Alzey-Schafhausen weiteren Zuwachs an Solarmodulen bekommen, damit die vielen Sonnenstrahlen in Rheinhessens Mitte in noch mehr Energie verwandelt werden können.

Wenn Marcel Klotz mit dem städtischen E-Auto unterwegs ist, denkt er auch an weitere Lademöglichkeiten an der Steinhalle und Am Obermarkt. „Auch ein Carsharing-Modell wäre an der Steinhalle denkbar, diese Idee verfolgen wir gerade weiter.“ Die mobilen Ideen gehen in Alzey ohnehin nicht aus – gerade ist das „Alser Rad“ an den Start gegangen: ein Lastenrad zum Leihen.

Patrick Steuernagel
Letzte Artikel von Patrick Steuernagel (Alle anzeigen)